Mehrfach ist von den vielen Interpreten Kafkas die Frage gestellt worden, ob seine Werke eigentlich deutbar ist. Angesichts der verschiedensten Deutungen sprach man von einer Vieldeutigkeit and dementsprechend von einer Undeutbarkeit. Zugleich hat man versucht, diese Undeutbarkeit aufzulSsen. In den letzten Jahren hat man den erzahltechnischen Problemen Kafkas groBe Aufmerksamkeit geschenkt. Vitale Anregungen zur Erforschung der Erzahltechnik Kafkas waren seit Beginn der Funfzigerjahre von F. BeiBner and seinem Schuler M. Walser ausgegangen. Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, einen Schritt caber das Stadium der Vermutungen caber Kafka and seine Werke hinaus zu tun, indem sie einen Zugang zu seiner literarischen Welt mit Hilfe der Erzahlperspektive, der Zeit-Raumstruktur and der Ambivalenz sucht and sich mit der Erstellung eines neuen Interpretationsmodells auseinandersetzt. Die einsinnige Erzahlweise Kafkas bedeutet Beschrankung auf die Erfahrungs- and ErkenntnismSglichkeit der Hauptgestalt. Durch diese Erzahlweise sieht Kafka die Isolation and den Tod all seiner Hauptgestalten. Bei Kafka hat die Raumstruktur zwei Varianten: einen leeren and einen uberfullten Raum. Diese beiden Varianten unterstreichen auch die Einsamkeit des Menschen, die ihn zuletzt aus der Welt schaffen soil. Im AnschluB an die Raumstruktur zeigt die Zeit auch eine minimale Dimension. Die Zeit bei Kafka ist paralysiert, weil sich die Handlung wie im chloB$quot; im Kreise bewegt and die Handlung nach onotonie des Wiederholungszwangs$quot;, dem mmergleichen$quot; (Theodor W. Adorno: Prismen, S. 314, 328) sucht. In, seinen Werken bildet Kafka Bern die Dualitst von Innerlichkeit and AuBenwelt, Individuum and Gesellschaft. Das Ich erlebt die Fremd. heit, die Feindlichkeit and die Beziehungslosigkeit zur Gegenwelt. Das Ergebnis dieses Erlebnisses ist der Tod. Es wird immer Pro and Kontra in der Kafka-Forschung geben. Um diese Schwierigkeit zu beseitigen oder zu uberwinden, ist es notwendig, daB man die weitere Erforschung der Struktur zukunftig in den Mittelpunkt der Kafka-Forschung setzt.