In dieser Abhandlung versuche ich zu zeigen, wie Rilke mit der GefaB-Metapher auf der dichterischen Ebene arbeitet. Im allgemeinen bezieht sich die Metapher auf die Frauengestalt-angezeigt durch die innere Hohlheit des GefaBes-; der Ansatzpunkt dafur 6ndet sich in der 39. Aufzechinung des Malte-Romans. In fruheren Gedichten Rilkes steht das GefaB fur Liebe, Schbnheit and Lebensfreude. Schon in seiner mittleren Schaffensperiode beginnt er aber die Innerlichkeit des Menschen and das Weltgeheimnis durch das GerfaB darzustellen. In seiner spateren Wirkungszeit schlieBlich entwickelt sick die GefaB-Metapher dergestalt, daB durch sie der Gegensatz zwischen Leben and Tod, Freude(Lachen) and Trauer(Weinen) als ein kosmisches Gegenspiel zwischen eere$quot; and ulle$quot; aufgefaBt wird. Das Dichten and Denken Rilkes kreist im wesentlichen um inge.$quot; Rilke hat den Typus des Ding-Gedichtes in kunstlerischer Reinheit ausgepragt. In dieser Hinsicht laBt er die Mitte-Kreis-Beziehung auf der TSpferscheibe zu einer poetisch-kunstlerischen Bildlichkeit entwickeln. Das GefaB ist ein vorindustrielles Ding; mit ihm kann der Machende(der Kunstler) mit dem Gemachten(der Kunst) ein innerliches Gesprach fiihren. Dem GefaB-Ding entspricht die Polaritat von eere$quot; and ulle$quot;. Aber bei Rilke hat eere$quot; keine negative Bedeutung, denn das GefB (Kunst) entsteht aus Ton (Nichts) , d. h, aus der Leere entwickelt sich das Wesen des GefaBes. In ihrer Vereinigung gewinnt die Ver ganglickeit-Endlichkeit eine Dauer-Unendlichkeit. Diese Erscheinung von oincidentia oppositorum$quot;, die Rilk. selbst ala Rreinen Widerspruch$quot; formuliert, findet ein~n dichterischen Niederschlag mit dem Begriff eltinnenraum.$quot;