Die vorliegende Arbeit weist zuna¨chst auf den allgemeinen Gebrauch des Wortes ,,Glaube$quot; im Koreanischen hin, um den subtilen Unterschied zwischen dem Glauben (midum) und dem religio¨sen Glauben (sinang) und somit die umfassende Sinnbedeutung des Worts ,,midum$quot; hervorzuheben. Das selbe Verha¨ltnis gilt auch dem deutschen Wortgebrauch in bezug auf ,,Glaube$quot; oder ,,glauben$quot;. Im Westen heißt ,,Glaube$quot; zunua¨chst ein F¨urwahrhalten, das sich auf das Wirklichkeitsgefu¨hl als Erkenntnisprinzip gru¨ndet und in dem auch der religio¨se und insbesondere der christliche Glaube anzulegen ist. Die vorliegende Arbeit hat versucht, die Bedeutung des Glaubens aus dem Werke Ho¨lderlins herauszuarbeiten, indem sie mit dem fu¨r dieses Thema sehr wiehtigen Brief Ho¨lderlins an die Mutter vom Febtuar 1791 ansetzt. Aus dem oben erwa¨hnten Brief geht hervor, daß Ho¨lderlin sich bis zum Fru¨hjahr 1791 mit dem Spinozismus sowie der Glaubensphilosophie Jacobis auseinandergesetzt hat. Da bekerr nt er sich einetseits eindeutig zu dem christlichen Glauben, den er durch Christus und seine Wunder unbedingt besta¨tigt sieht, wa¨hrend er undereiseits das orthodoxe Verfahren mit den ,Beweisen der Vernunft fu¨r das Dasein des Gotten` vor der Kritik scharfer Denker fu¨r unhaltbar ha¨lt. Er befindet sich na¨mlich im gespannten Verha¨ltnis zu der frommen Mutter, die er aus dem starken Familiensinn eher beschwichtigen als durch seine von der her- ko¨mmlichen Dogmatik abwegigen Gedanken verunsichem soll. Die vorliegende Arbeit macht darauf aufmerksam, wie es Ho¨lderlin gelingt, die kantische Grenzlinie der Erkenntnis einerseits und die Subjektivita¨t der Fichteschen Metaphysik undererseits durch die ,intellektuale Anschauung` bzw. die asthetische Einsicht ins Sein zu u¨berwinden. dabei spielt die pantheistische Formel Hen kai Pan als Symbolum fu¨r die lebendige Natur eine wichtige Rolle. Durch betreffende Stellen aus den Briefen, Aufsa¨tzen und poetischen Werken Ho¨lderlins legt die vorliegende Arbeit dar, daß sein Gebrauch des Wortes ,Glaube bzw`. ,glauben` aus dem Glauben an die lebendige Natur, dem Glauben an das heilige Gesetz in uns, dem Glauben an das Schone und das Große, dem Glauben an den Geist von Frieden und Ordnung und schließlich dem Glauben an die in der Weltgeschichte wirkenden Gottheiten, Herakles, Dionysos und vor ahem Christus, besteht, was offensichtlich auf die Glaubensphilosophie Jacobis zuru¨ckgeht.