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토마스 베른하르트의 열린 문학
장은수
독어독문학 55권 210-231(22pages)
UCI I410-ECN-0102-2008-750-001140399

Thomas Bernhard (1931-1989) war ein meisterhafter Inszenator in der literarischen Szene. Wir finden heute kaum einen vergleichbaren Autor in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, der mit semen Werken und mit semen o¨ffentlichen Auftritten so viel Aufsehen erregt hat. Viele Beinamen wie ,,Unterganghofer$quot;, ,,Nestbeschmutzer$quot;, ,,Alpenbeckett$quot;, ,,U¨bertreibungskunstler$quot; und ndernaseherumfu¨hrer$quot; wurden f¨ur Bemhard und sein Werk gepra¨gt, wobei auch Klischeevorstellungen eine große Rolle spielten. Die letzten beiden Bezeichnungen stammen vom Autor selbst, eigentlich zur Charakterisietung der fiktiven Figuren im Werk venvendet, kennzeichnen sie jedoch semen Gterarischen Stil sehr treffend. Bernhards Werke leben von U¨bertreibung und Irritation. Die Rezeptionsforschung u¨ber Bernhard dokumentiert die ho¨chst interessante Reaktion der Rezipienten, die sich zwischen Faszination und Ablehnung hinundhergerissen fu¨hlten. Da zwei so ambivalence Wirkungen von Bemhards Werk ausgehen, la¨ßt sich auf einen Kunstgriff zuru¨ckfu¨hren, der den Januscharakter der Literatur, na¨mlich sowohl Fiktion als auch Realita¨t zu sein, ausnu¨tzt. Bernhard zeigt die Ku¨nstlichkeit seiner Werke mittels der U¨bertreibung und der theatralisch zugespitzten Darstellung, er provoziert auf diese Weise den Rezipienten, indem er diesem im Dargestellten die Theatralita¨t der Realita¨t wieder erkennen la¨ßt. In diesem Zusammenhang setzt er die Theatermetapher, welche die Welt als Bu¨hne darstellt, sowohl thematisch als auch formal effektiv ein. Bernhards Fiktionen wirken a¨hnlich wie Karikaturen, die trotz der verzerrten Darstellung der Reahta¨t, ja gerade dadurch diese deutlich kennzeichnen. Indem Bemhard die Realita¨t karikiert, gewinnt er die Mo¨glichkeit, eine sehr ernst gemeinte Kritik vorzufuhren. Aber Ernst und U¨betreibung sind in seinem Werk nicht immer klar trennbar, ebenso wie Authentizita¨t und Fiktion nicht immer trennbar rind. Bernhards Seilta¨nzerei auf den Zwischento¨nen gilt auch im Hinblick auf die u¨berlieferte Trennung zwischen Trago¨die und Komo¨die. Es handelt sich bei semen Werken stets um die ,,Komo¨dientrago¨die.$quot; Bernhards Poetologie geht von der Skepsis u¨ber die Kompetenz der menschlichen Erkenntnis und die der Sprache aus, welche in der zeitgeno¨ssischen deutschen Literatur seit 70er Jahre immer sta¨rker zum Ausdruck gebracht wird: Die Wirklichkeit sei weder erkennbar, noch mitteilbar. Die relativierende Auffassung der Wirklichkeit findet vor ahem in der Erza¨hl-bzw. Kommunikationsstniktur seiner Werke einen deutlichen Niederschlag: mehrfache Brechung der Erza¨hlperspektive, Spiels im Spiel im Drama, Zitate und Scbstzitate der Bu¨hnenfiguren, die ha¨ufige Selbstreflexion der Schriftstellerfigur, der Dialog der Figuren mit dem Rezipienten. Mit diesen formalen Mitteln, welche die Dialogizita¨t des Werks-um mit Bachtin zu sprechen-ausmacht, spricht Bemhard seinen Leser mehrstimmig an, was natu¨rlich diesen irritiert. Und wie jemand rezipiert, wie jemand auf Bernhard reagiert, zeigt, wofu¨r der betreffende Leser, Theaterbesucher, Journalist, selbstemannte Meinungsmacher etc. gerade am empfanglichsten ist. Es sagt viel u¨ber den Rezipienten selbst aus, es macht diesen sozusagen selbst kenntlich und durchschaubar.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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