Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) hat in seinen Gedichten diverse Versformen benu¨tzt: Sonette, Chasele, Volksliedstrophen und antike Metren etc.. Er hat die meisten Gedichte zwischen 1890 und 1899 geschrieben. Dann Bind sie in den damaligen Zeitschriften, Zeitungen und Sammelba¨ndern erschienen. Es beweist seine poetische Geniafita¨t, daß der junge Dichter sich solcher Versformen in seinen Fru¨hgedichten beliebig bemeistert hat. Auß- erdem ist es seine dichterische Begabung, daß er Dichtung, Musik und Malerei mit einem Medium der Syna¨sthesie verschmelzt hat, indem er verschiedene Kla¨nge und Farben mit dichterischer Sprache in semen Gedichten unermu¨dlich vermischt hat. Hofmannsthal als fru¨hkluger Richter stellt die Welt des vom Traum ergriffenen Lebens anhand ambivalentes Zustands in seinem Werk dar. Danach entlarvt er die Außenwelt als eine Widerspiegelung der eigenen Innenwelt. In einem Augenblick, wo sich die Durchdringung aus der Pra¨existenz in die Existenz erfu¨llt, verwirklicht sich Hofinannsthalsche Verknu¨pfung mit dem Leben (vgl. A 214). Darin zieht der Richter die Musik als eine Intervention hinein, um diesen Augenblick zu verursachen. Er dru¨ckt mit den zuckersu¨ßen musikalischen Women sowohl die Einheit von Welt und Ich als die Harmonie von Außen- und Innenseite in seines Gedichten aus. Schließlich will Hofmannsthal hoffen, daß die Leser seine Gedichte nur nicht lesen oder genießen, sondern erfahren. Wens wir mit solcher Erfahnzng in den neuen Lebenssinn unsrer Innenseite hineinblicken, ko¨nnen wir mit dem Richter u¨ber a¨sthetische Lebensanschauung vo¨llig u¨bereinstimmen. Jede neue Bekanntschaft bewirkt Auseinanderfallen und neue Integration. (A 24)