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Ch. M. Wieland 의 「 황금거울 」 에 나타난 유토피아 성찰
Utopiereflexion in 「 Der goldne Spiegel 」 von Ch. M. Wieland
임정택 (Jeong Taeg Lim)
괴테연구 7권 192-213(22pages)
UCI I410-ECN-0102-2008-850-001123246

Die vorliegende Arbeit geht davon aus, daß sich Utopie von der vorhistorischen und mythischen `Goldenen Zeit` unterscheidet, in der der Idealzustand durch das von Natur Gegebene ohne die menschliche Arbeit garantiert ist. Utopie ist ein konstruktiver Entwurf vom Idealstaat durch den homo faber, der als Gegcnbild zur Wirklichkeit fungiert. Utopie ist also ein Produkt des modernen BewuBtseins. Wa¨hrend die klassischen Utopietexte seit Thomas More einen einfachen und kontinuierlichen Bericht u¨ber den besten Staat darstellen, weist Wielands 「Der goldne Spiegel」 ein diskutsives Erza¨hlspiel auf, durch das die Mo¨glichkeit der Utopie selbst reflektiert wird. Wieland lo¨st also den statischen Charakter der klassischen Utopie auf und stellt die Utopie selbst zur Diskussion. Dazu setzt er die drei Erza¨hlstrategien ein. Erstens macht Wieland das Erza¨hlen dialogisch. Die Romanhandlung spielt sich einerseits in der Geschichte von den scheschianischen Ko¨nigen ab, die von dem Hofphilosophen Danischmend dem schlecht Regierenden Schach-Gebal erza¨hlt wird und deren schlechte und gute Fu¨hrung ihm als Spiegel dient. Die zweite Handlungslinie bildet sich andererseits aus in der Diskussion u¨ber das Erza¨ihlte zwischen Schach-Gebal, Danischmend und Ko¨nigin Nurmahal. Durch das dialogische Erza¨hlen la¨ßt sich die dargestellte Utopie von verschiedenen Gesichtspunkten aus reflektieren. Zweitens distanziert sich Wieland vom Erza¨hlten durch die U¨bersetzerfiktion. Der Erza¨hler dieses Textes, der als Herausgeber auftritt, weist darauf hin, daß der Text aus dem Indischen u¨ber das Chinesische und Lateinische ins Deutsche u¨bersetzt wurde. Damit wird der Text Mehrdimensional und vielschichtig. Drittens wird die einlinige kontinuierliche Erza¨hlung durch dic hinzugefu¨gten Kommentare der Figuren und U¨bersetzer verhindert. Der Erza¨hler la¨ßt dadurch verschiedene Meinungen kollidieren. Mit solchen Erza¨hlstrategien dekonstruiert Wieland die in sich abgeschlossene klassische Utopie, die keine Bewegung mehr zula¨ßt, um weiter die Mo¨glichkeit der Utopie reflektieren zu ko¨nnen. Dies la¨ßt sich an Talutopie und Tifans Idealstaat verdeutlichen. Auf die Frage von Schach-Gebal, in was fu¨r einem Staat dem Laster vorgebeugt werden kann, antwortet Danischmend mit der Geschichte von den `Kindern der Natut`, in der man der Natur gehorchend ein glu¨ckliches Leben fu¨hrt. Natur ist jedoch kein Urzustand in Rousseauschem Sinne, sondem das historisch und kulturell Vermiittelte. Es besteht kein Absolutheitsanspruch der Naturutopie. Wieland relativiert eher die auf den Gesetzen der Natur begru¨ndete Talutopie, um die Notwendigkeit der Zivilisierung zu rechtfertigen. Er glaubt an Fortschritt, zugleich aber er ist sick der Gefahr der Zivilisierung bewußt. Mit dieser geschichtsphilosophischen Auffassung la¨ßt sich Tifans Idealstaat als Fortsetzung und Erweiterung der Talutopie auf realpolitischer Ebene verstehen. Bestimmend fu¨r diesen Idealstaat ist aber der moralische Herrscher und Bu¨rger. Da die Menschen die Neigungen zur moralischen Verderbnis in sich haben, kann der Idealstaat nicht fu¨r immer bestehen. Er geht unter. Wieland erweist sich als Klassiker, der die Idee der Utopie als etwas sta¨ndig Anzustrebendes rettet, indem er die Unmo¨glichkeit der Utopie in der Wirklichkeit zur Kenntnis nimmt. So kann er also weiter Utopist bleiben.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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