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괴테 초기 자연시 연구 - 그 허구적 자연체험을 중심으로 -
Naturerlebnis in der Sturm und Dranglyrik von Johann Wolfgang von Goethe
이정순 (Jung Suhn Lee)
괴테연구 8권 11-37(27pages)
UCI I410-ECN-0102-2008-850-001123155

In seiner Autobiogrphie behauptet der spa¨te Goethe, indem er seine ganze `Poesie` zusammenfassend, daß Poesie auf die Geheimnisse der Natur deute und sie durchs Bild zu lo¨sen suche. Goethes Vorliebe zur Natur begleitet sein ganzes literarisches Leben und in seiner lyrischen Produktion seit "Sesenheimerlieder" bis zu seinen natur- wissenschaftlichen Schriften nehmen die Natur-Motive eine zentrale Stelle ein. Aber nicht die Tatsache, daß die Natur bei Goethe eine entscheidende Rolle spielt, ist bemerkenswert, sondern die Art und Weise, wie die Natur von Goethe wahrgenommen, empfunden und dargestellt wird, bezeichnet die ganze Sturm und Drang Bewegung u¨berhaupt. Beim jungen Goethe wird die Natur zuna¨chst als dynamisches Ganzes, sich sta¨ndig in sich bewegend und unabla¨ssig schaffend, wirkende Lebenskraft, also Gott-Natur erefahren. Sie kann dem Menschen erscheinen als freier, befreiender Raum mo¨glicher U¨bereinstimmung von Mensch und All, in dem er sich voll verwirklicht fu¨hlt oder solche glu¨ckliche Selbstidentita¨t ahnen kann. Dabei ist gerade fu¨r den jungen Goethe kennzeichnend, daß die Subjektivita¨t des individuellen Erfahrens in einer bisher unbekannten Weise ausgedru¨ckt wird. Hier pra¨gt sich na¨mlich in glu¨cklichem Genuß und selbstbewußter Erwartung das individuelle Entwerfen und Wagen aus. Die Erweiterung und Versta¨rkung. des Selbstgefu¨hls wird in solcher Weise zum A¨ußersten experimentiert. Dieser Entwurf- und Experimentiercharakter dieser Lyrik la¨ßt das Ausgesagte in einem Raum, der deutlich genug die Zeichen des Fiktiven tra¨gt. Die Betonung selbstgewisser eigener Kraft, die neue Erfahrung der Natur -- das alles in fiktivem U¨berschwang, in fiktiver Ho¨he ausgedru¨ckt wird. Dieser Hinweis auf das Fiktive ist aber nur vorsichtig zu umschreiben, weil es in den Gedichten selbst nicht direkt offenbart wird. Aber gerade in dieser Selbstgewißheit eigener Kraft wird irgendeine `Instabilita¨t des alzu lauten Ichs`, das nach Th. Adorno `das Moment des Bruches in sich` hat, spu¨rbar. Dazu za¨hlen noch seine zahlreiche Briefe aus dieser Zeit als Beweise. Das ist großer Entwurf, wie diese Briefe zeigen, immer unter der tiefen Entfremdung und Verzweiflung gewagt, nur begehrte Erfu¨llung menschlichen Lebens zu vollziehen. Diese Hoffnung auf Sellbstverwirklichung erweist sich als Illusion und was in diesen Gedichten ausgedru¨ckt wird, muß "Poesie" sein und bleiben. In Goethes Gedichten dieser Zeit ist das gesellschaftlich Wirkliche und Bestimmende weitgehend ausgespart. Begegnet man jedoch in vielen seinen Briefen aus dieser Zeit Zeichen seiner Erfahrung tiefer Entfremdung und des Bruches und sogar einer kritischen Haltung gegen die adelig-bu¨rgerliche Geselllschaft, und diese Erfahrungen des Bruches und des Isoliertseins schlagen sich in der Lyrik nieder. Nach der Lebenswirklichkeit aber ist die fiktive Ho¨he nicht mehr zu halten. Sowohl liebende Hingabe an die Natur (Entselbstigung) als auch trotzige Selbstbehauptung (Verselbstung), die beide auf der utopischen Einheit von Menschen und Natur beruhten, weichen einer Haltung, in der das Gegenu¨ber von Mensch und Natur als Realita¨t wahrgenommen wird. In dieser Abhandlung wurde untersucht, die Naturerfahrungen in der Sturm und Dranglyrik des jungen Goethes darzustellen, mit der Absicht ihre fiktive Zu¨ge und gesellschaftkritischen Charakter zu erhellen.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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