Die vorliegende Arbeit handelt von dem Individuum und der Individualita¨t im Roman. Mit Hilfe der theoretischen Grundlage, "Der Form der Individualita¨t im Roman" von C. Lugowski wird an das Thema herangegangen. Zuerst wird seine These, die von einer Unterscheidung der in den Romanen herrschenden Welten, der "gemachten Welt" und dem "Fu¨rsichseienden", ausgeht, vorgestellt. Er sieht den Beginn des modernen Bewußtseins, Einzeldasein zu sein, in der Zersetzung des "mythischen Analogons". Dieses vertritt die fru¨here, von einer Sinntotalita¨t durchwaltete, gemachte Welt im Roman. Der Mensch wird jedoch in dem Zerfallsvorgang des mythischen Analogons, des Ganzen im Roman, selbsta¨ndig und beginnt, sich im Fu¨rsichseinen zu befinden. Seine Theorie zeigt darin eine große Diskrepanz von der Hegelschen, der die Identita¨t des Individuums im Roman anders als dort in einem Konflikt und Verso¨hnungsprozeß des Individuums mit der Welt begru¨ndet. Die Lugowskische Analyse erscheint zutreffender, wenn man die weitere Entwicklung des modernen Romans in Richtung Verinnerlichung und Pyschologisierung beachtet. Die Untersuchung Lugowskis erweist sich als fruchtbringend nicht nur fu¨r die Prosa oder Romane des 16. Jh., sondern auch fu¨r die Romane danach, wie einmal R. Brinkmann darauf hingewiesen hat. Aber sie wartet noch auf weitere tiefere Forschung und Anwendung.