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자아동일성의 형성으로 본 괴테의 소설『 빌헬름 마이스터의 수업시대 』
Bildung in Goethes " Lehrjahren " als Bildung der Ich - Identitaet
전창배 (Chang Bae Jeon)
괴테연구 9권 137-156(20pages)
UCI I410-ECN-0102-2008-850-001122916

Die Bildung in den "Wilhelm Meisters Lehrjahren" wurden verschieden interpretiert. In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, mit Begriffshilfe der Sozialpsychologie, vor allem auf der These von Erikson gestu¨tzt, Meisters Bildung letztlich als Identita¨tsbildung des Ichs zu deuten. Das Gefu¨hl der Ich-Identita¨t ist gebunden an die Wahrnehmung der eigenen Gleichheit und Kontinuita¨t in der Zeit und an die Wahrnehmung, daß auch andere diese Gleichheit und Kontinuita¨t erkennen. Das Gelingen der Identita¨tsbildung ha¨ngt einerseits von der Art der Bewa¨ltigung fru¨herer psychosozialer Krisen ab, andererseits von den gesellschaftlichen Mo¨glichkeiten und Grenzen. Erza¨hlt wird in den Lehrjahren u¨ber die Gegensa¨tzlichkeit zwischen bu¨rgerlichem Selbsbewußtsein und dessen sozialer Einschra¨nkung, d. h. die strikte Trennung zwischen individuellem und o¨ffentlichem Dasein eines selbstbewußten jungen Menschen. Das Theater bedeutet fu¨r Meister die Welt schlechthin, und Meister sucht beim Theater alles, was ihm in der realen Welt verwehrt bleibt. Es schla¨gt jedoch fehl, vor allem weil ihm das Theater seiner angeborenen Natur gema¨ß nicht paßt. Goethe sieht also das Theater nur als eine U¨bergangsstation und nicht als Endstation wie beim "Anton Reiser" von Karl Philipp Moritz. Meister u¨berwindet die fi¨eberhafte Theatromanie und kommt zu sich selbst. Damit gelingt es ihm, die realistische Weltanschauung zu gewinnen, und erreicht letztlich die Ich-Identita¨t. Goethe versteht Bildung nicht in einem aufkla¨rerischen Sinne als Prozeß vernunftbegru¨ndeter Reflexion, sondern in organologisehem Konzept als eine organische Entfaltung menschlicher Natur. So entwickelt Meister vom Theater, das ihm fremd ist, zu der ihm angeborenenen Ta¨tigkeit. Hinzu kommt fu¨r Goethe neuhumanistische Vorstellung des Romankonzepts: Die Gesellschaftlichkeit spielt dabei eine Rolle als unabdingbare Voraussetzung der gelingenden Ich-Identita¨tsbildung. In diesem Zusammenhang gewa¨hrt die Turmgesellschaft dem Romanhelden immer wieder eine existenzsichernde familia¨re Umgebung. Die soziale Wirklichkeit scheint fu¨r ihn gemacht zu sein. In diesem psychologischen Rahmen meistert er seine subjektiven Erlebnisse und erprobt ralita¨tsnahe alternative Daseinsmo¨glichkeit. Damit ist Meister eine glu¨ckliche Identita¨tsbildung von Anfang an gegeben.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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