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KCI 등재
횔덜린 문학의 4원소론 수용 -비극 『엠페도클레스의 죽음』을 중심으로-
Holderlin und die asthetische Rezeption der Vier-Elementen-Lehre -Ausgehend von der Tragodie Der Tod des Empedokles
이온화 ( On Wha Rhie )
괴테연구 18권 97-117(21pages)
UCI I410-ECN-0102-2008-850-002532690

Bei Holderlins Tragodie Der Tod des Empedokles geht es, wie im Titel schon angedeutet, um den geheimnisvollen Tod des antiken Philosophen Empedokles. In der Philosophiegeschichte gilt Empedokles als der Begrunder der Lehre von den vier Elementen Feuer, Erde, Luft und Wasser. Die vorliegende Arbeit untersucht, wie die empedoklesische Elementenlehre in Holderlins Dichtung rezipiert wird. Dabei zeigt sich, dass zwischen den wesentlichen Gedanken dieser beiden Figuren der abendlandischen Geistesgeschichte eine große Verwandtschaft besteht. Empedokles nimmt die vier Elemente als "Prinzip" an, er spricht ihnen ewige Dauer zu und nimmt an, dass sie kein Entstehen und kein Vergehen kennen, sondern sich stets nur in großerer oder geringerer Menge zur Einheit formen oder sich wieder aus der Einheit abtrennen. Dass es im Kosmos kein Entstehen und Vergehen gibt, sondern nur periodische Vereinigungen oder Trennungen der vier Elemente, das ist die eine wichtige Grundvorstellung von Empedokles, die andere betrifft die kosmischen Krafte, durch die diese Vereinigungen und Trennungen bewirkt werden, namlich Liebe und Streit. Die Liebe hat die vier Elemente zur Einheit der Sphare = Kugel verschmolzen, und diese Einheit ist als hochste Form der Existenz fur Empedokles ein Gott. Der Streit aber versucht die Elemente auseinander zu brechen, die Liebe verbindet sie dann wieder, und dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis alles Existierende in der Welt wieder in der Sphairos vereinigt ist. Dieser Prozess ist allerdings nicht als chemischer Vorgang zu denken, sondern als forwahrender Wechsel. Auf die Frage, in welcher Phase sich die Welt befinde, hat Aristoteles dann eindeutig geantwortet: sie befinde sich unter der Herrschaft des Streites. Da es keine vollige Trennung der vier Elemente geben kann, mussen wir diese Antwort so verstehen, dass die Welt sich in einer Zeit befindet, in der der Streit, als das Trennende, das kosmogonische Prinzip ist. Holderlin, der das Gefuhl hat, "in einer Zeit der Natur-und Gotterferne, der mangelnden Liebe, folglich des Hasses geboren zu sein", findet in der empedoklesischen Philosophie eine Art von Interpretation seiner Zeit. Wie Aristoteles erkennt auch Holderlin, dass in seinem Zeitalter der Hass, der Streit herrscht. Nach dem Frankfurter Plan zu dem Drama verlasst der Protagonist Empedokles im ersten Akt sein Haus und seine Stadt, wegen eines hauslichen Zwistes und wegen seiner Verachtung der pragmatischen Alltagskultur und geht auf den Atna. Im Laufe von Holderlins Bearbeitungen des Empedoklesstoffes fallt aber diese mehr individuelle Motivation fur seinen Sellbstmord fort, und in den vorhandenen Teilen zur letzten Fassung wird der frei gewahlte Tod des Helden zu einer Art notwendiger Opferhandlung, die aus seinem innersten Wesen folgt. Die letzte Fassung beginnt daher gleich auf dem Atna mit der Vorbereitung des Helden zu seinem Tod im Krater des Vulkans. Empedokles Tod ist fur Holderin kein individuelles Sterben, sondern ein notwendiges Vergehen der Natur, dem das Wiedererstehen innewohnt. So ist Holderlins Empedokles nichts anderes als "der Geist des Elements in menschlicher Gestalt". Er sturzt sich in den Krater, der ein Symbol des Gottlichen Feuers ist, nicht um seine Existenz zu beenden, sondern um zu seinem eigentlichen Selbst zuruckkehren zu konnen. Der Tod ist hier nicht als ein Ende gemeint, sondern er ist Ausdruck des großen Wunsches des Menschen nach Verjungung durch den Tod, also Weg zu einer neuen Geburt. Damit folgt Holderlin dem kosmischen Gesetz des Empedokles, dass es in allen kosmischen Dingen kein Vergehen gibt, sondern nur ewige Trennung und Vereinigung der vier Elemente.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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