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KCI 등재
예술적 카논의 근대적 재구성 -괴테의 『이탈리아 여행기』에 나타난 서양미술사-
Eine moderne Rekonstruktion des kunstlerischen Kanons -Abendlandische Kunstgeschichte in Goethes Italienischer Reise
오순희 ( Soon Hee Oh )
괴테연구 19권 47-71(25pages)
UCI I410-ECN-0102-2008-850-002532589

Goethes Italienische Reise beinhaltet die Konstruktion Italiens als "Landes der Kunste". Seine Reisebeschreibung ist um drei Achsen zentriert: Natur, menschliche Gesellschaft und Kunst, wobei letztere wiederum die zentrale Rolle spielt. In dem vorliegenden Aufsatz geht es um den Kanon der abendlandischen Kunstgeschichte, mit dem Goethe in Italien bekannt wurde und den er wiederum auf eine ganz bestimmte Weise modern rekonstruierte; daruber hinaus wird der Text aus der Perspektive der kulturwissenschaftlichen Humanwissenschaft nach seinem Sinn befragt. Goethes Blick auf die Kunstgeschichte scheint sich zwar an der ausseren Topografie seiner Reise zu orientieren, aber tatsachlich folgen Darstellung und Akzentuierung der Kunst den beiden kanonischen Epochen Antike und Renaissance als einem inneren Prinzip. Dabei differieren die Akzentsetzungen innerhalb des Kanons nach der jeweiligen Kunstgattung. In der Architektur beginnt Goethes Kanon in Norditalien mit Palladio, verfolgt die romische Antike noch uber Rom hinaus und endet mit der griechischen Antike in Sizilien. Die Rekonstruktion der Geschichte beginnt also mit Renaissance und geht dann zuruck zur Antike, wie auch Goethe selbst zuerst durch seine Sympathie fur die Architektur der Renaissance zu der der Antike gefuhrt worden ist. Was die Plastik angeht, richtet sich Goethes Aufmerksamkeit uberwiegend auf die Antike, wahrend seine Beschreibung der Malerei sich immer mehr auf die Hochrenaissance konzentriert. Grundsatzlich charakteristisch sind fur Goethes Rekonstruktion der Anthropozentrismus und der Kanonzentrismus, der besonders die klassische Linie seit der Antike nachzeichnet. Es gibt zwar manche Fehler, was die kunstgeschichtlichen Daten angeht, aber als humanwissenschaftlicher Text gliedert sich die Italienische Reise in eine Vielfalt von kulturwissenschaftlichen Kontexten ein. Sie kann als Autobiographie verstanden werden, aber gleichzeitig auch als eine Fiktion nach dem Muster eines Bildungsromans rekonstruiert werden, in dem ein literarisch begabter, jedoch sich nach einem Leben als Maler sehnender junger Mann durch Erfahrungen mit dem Kanon der Malerei endlich seine Identitat (wieder)findet. Bedenkt man aber, dass Goethe eine dritte italienische Reise plante, um Material fur eine italienische Landeskunde zu sammeln, erscheint der Text auch noch im Horizont der klassischen Kulturgeschichte, die von Winckelmanns Gedancken uber die Nachahmung der griechischen Wercke bis zu Burckhardts Kultur der Renaissance in Italien reicht.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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