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KCI 등재
괴테의 문화비판적 시각 -빌헬름의 연극적 딜레탕티즘-
Goethes kulturkritischer Blick der Moderne -Wilhelms theatralischer Dilettantismus
장혜순 ( Hye Soon Chang )
괴테연구 19권 73-92(20pages)
UCI I410-ECN-0102-2008-850-002532574

Meine Untersuchung ist der Versuch, Goethes Kulturkritik der Moderne in Wilhlem Meisters Lehrjahren herauszuarbeiten und mit Hilfe dieser Untersuchung, auf Wilhelms theatralischen Dilettantismus hinzuweisen. Zu einem der vielen nicht ausgefuhrten Projekte Goethes gehort das Dilettantismusprojekt, das er 1799 mit Schiller zusammen geplant haben. Eigentlich haben die Beiden vor, den Dilettantismus als Phanomen des zeitgenossischen deutschen Kunstlebens in all seinen Auswuchsen zu analysieren, damit sie die falschen Tendenzen der zeitgenossischen Kunst in Deutschland diagnostizieren und klassizistischen Verstandnis von Kunst rechtfertigen konnen. Sie haben eine umfassende kunsttheoretische Stellungnahme zu allen Zweigen der Kunst zu vorbereiten, von der bildenden Kunst und Literatur bis zu Musik, Tanz und Gartenkunst, dazu Schauspielkunst als Gesamtphanomen. Was wichtig in dem Zusammenhang mit unserem Thema ist, ist jedoch daran zu erinnern, daß Goethe den Begriff vom Diletantismus als Gesamtphanomen keinesfalls nur negative ansieht. In Bezug auf den zeichnerischen Dilettantismus halt Goethe die Beobachtung fur wichtig, daß der Dilettantismus etwas wichtiges an dem Menschen kultiviert, weil er die produktive Kraft beschaftigt. Goethes Schritt zu einer dichterischen Behandlung des Dilettantismus ist nicht nur naheliegend, sondern geradezu notwendig. Eine solche dichterische Gestaltung des Dilettantismus in einem kulturkritischen Sinn hatte Goethe vor allem in Wilhelm Meisters Lehrjahren. Hier stellt Goethe seinen Helden Wilhelm als eine Gestalt des theatralischen Dilettanten dar. Aber bei genauerem Hinsehen bemerkt man, daß dahinter Wilhelms ganze Personlichkeit in seiner Einstellung zu der objektiven Welt als dilettantisch gedeutet wird. Goethes Interesse gilt in der Tat primar nicht die Liebesbeziehungen, sondern der Form, in der Wilhelm Erfahrungen macht, speziell der besonderen Form, in der er die ihn umgebende Wirklichkeit wahrnimmt: Von Wilhelms Kindheitserinnerung an das Puppentheater bis zu seiner Begegnungen mit der Turmgesellschaft. Als Erfahrung ist diese Wirklichkeit real, aber in einer Reaktionsweise auf die Desorientiertheit des modernen Subjekts produziert. In diesem Zusammenhang hat man Goethes kulturkritische Perspektive des Dilettantismus zu lesen. Wilhelm als Dilettant ist also eine Symbolfigur fur die umfassendere Lebensproblematik von einem modernen Subjekt und der zweckrational durchorganisierten burgerlichen Gesellschaft. Tatsachlich spiegelt Wilhelms theatralischer Dilettantismus seine problematische, ambivalente, abenteuerliche Lebensfuhrung, in der Nutzen und Schaden sowohl fur die inneren Welt des Subjekts als auch fur die objektive Gesellschaft in einem hochst preklaren Verhaltnis stehen. Aus dieser Einsicht erhellt sich schließlich die Vorstellung, daß Goethe Wilhelms Dilettantismus als ein produktives Lebenskonzept auffaßt. In diesem Hintergrund ist es interessant zu erwahnen, was Nietzsche von Goethes Dilettantismus spricht; "Ohne die Umschweife des Irrtums ware er nicht Goethe geworden: d.h., der einzige deutsche Kunstler der Schrift, der jetzt noch nicht veraltet ist-weil er ebensowenig Schriftsteller als Deutsche von Beruf sein wollte".

[자료제공 : 네이버학술정보]
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