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KCI 등재
소설이론의 소설 「루친데」 연구
Lucinde als Roman der Romantheorie
최문규 ( Moon Gyoo Choi )
괴테연구 21권 141-167(27pages)
UCI I410-ECN-0102-2009-850-019904722

Schlegels einziger Roman Lucinde gilt als Roman der fruhromantischen Romantheorie par excellence, dessen Form fast wie eine Mischung von Schlusselroman und Kunstroman ist, wie W. Benjamin einmal A. Bretons Roman Nadja so genannt hat. Obwohl der Inhalt des Romans die fruhromantische Liebesauffassung beschreibt, lasst sich doch zugleich auch die fruhromantische Romantheorie als Hauptinhalt des Romans ablesen. Uberblickt man die Rezeptionsgeschichte der Lucinde, so kann man leicht feststellen, dass sie eine ungluckliche, unrechte Kritik erfahren hat. Vor allem zeigten Schiller und Hegel die unverhohlene Feindseligkeit gegenuber der "formlosen, bewußtlosen Poesie" der Fruhromantik. Sie behielten die konservative asthetische Perspektive, d.h. den Geist der Kongruenz von Literatur und Wirklichkeit, Form und Inhalt im Auge. Aber es ist die bedeutsame Errungenschaft der Fruhromantik, dass sie nicht nur gesellschaftlich-moralische Ordnungen und Werte uber den Haufen wirft, sondern auch asthetisch-innovative Formen experimentiert, die erst nach einem Jahrhundert in den modernen Kunstwerken von Avantgarde und Expressionismus zu finden sind. Die Lucinde als "asthetische Ungeheuerlichkeit bzw. Mißgeburt" oder "asthetischer Frevel" wird eigentlich durch das Prinzip von Chaos, Verwirrung und Phantasie konstruiert, deren asthetische Form nichts anderes als die Arabeske ist, die in Schlegels Schrift Gesprach uber die Poesie so mehrmals betont ist. Sowohl durch die Mischung der verschiedenen Formen wie Essay, Dialog, Reflexion, Erzahlung, Brief etc., als auch durch die allegorische Sprache und Figuration wird die fruhromantische Romantheorie im Roman selbst dargestellt und thematisiert. Dies entspricht gerade der Selbstbespiegelung der Poesie, d.h. der Poesie der Poesie. Die Lucinde hat insofern eine enorme antizipatorische Kraft, als sie ihrer Anlage und Gestalt nach verschiedenen Romanen des 20. Jahrhunderts naher verwandt ist. Hatte man doch fruher ihre modernen asthetischen Aspekte gefunden und anerkannt, so hatte sie mehr Einfluss auf Produktion und Rezeption der Kunst ausuben konnen.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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