Diese Arbeit versucht, Heinrich von Kleists 『Das Betteiweib von Locarno』 hauptsachlich in erkenntnistheoretischer Hinsicht zu anaysieren. Diese Novelle behandelt eine Spukgeschiehte, in der die Problernatik der Vergeltung des Unreehts und des dadurch verursachten Todes rnotivisch entfaltet wird. Kleist legt dabei aber das Gewicht nicht aid den Vergeltungsprozeiß, sondern auf das Bemuhen des Marehesen urn das Feststellen des Spuks. Der Marchese faßt namlich den Entschluß, die Spukgestalt selbst ``mit den Augen`` zu vergewissern und steht darnit selbstbewußt der ratseihaften Geisterwelt gegenuber. Nach dem zweirnaligen Versuch gelingt es ihm allerdings, die Geistererscheinung zu erkennen (?), aber nicht direkt, condom durch die Bewegung des Hundes, die das gespensterartige Gerausch begleitet. Daß der Marchese hierbei den Spuk nur durch ein drittes Wesen erkennen konnte, bedeutet im Grunde genommen die rnenschliche Unfahigkeit, in die Geisterwelt hineinzuschauen. Nach Kleists Ansicht gehort namlich die Geisterwelt zur rnetaphysischen Sphare, die weit uber das rnenschliche Verstandnis hinausgeht, Diesem Ergebnis entsprechend kann rnan dann uber das ``Was`` der dichterischen Gestaltung der Spukgeschichte nur sagen: In dieser Novelle handelt es sich schließlich um den rmß-lungenen Versuch des Menschen, kampferisch in die rnetaphysische Welt zu gelangen.