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토마스 만의 바그너 수용(受容)
Wagner-Rezeption Thomas Manns
최순봉 ( Sun Bong Tschoe )
인문논총 36권 117-149(33pages)
UCI I410-ECN-0102-2012-000-002464303

Diese Abhandlung will versuchen, erstens die Wagner-Rezeption in den Prosawerken Th. Manns herauszunehmen und zu interpretieren, zweitens die Kompositionsart der beiden Kunstler zu vergleichen. Th. Mann hat oft bekannt, Wagner sei sein starkstes, bestimmendes Erlebnis gewesen. Sein Erlebnis hat seinem Werk die Seinsmoglichkeit gegeben. Th. Mann hat in semen Novellen und Werken eine Unzahl von Wagner-Spuren hinterlassen. Wagner und Th. Mann, diese beiden Namen heißen bereits das Thema: Musik und Epik. Die Wagner-Beziehung Thomas Manns reicht tiefer als die irgendeines Musikschriftstellers oder eines Dichters, der nur kritische oder poetische Gegenstande behandelt, und geht weit uber das Essaywerk hinaus, umgreift auch Epik, Mittel und Methoden der kunstlerischen Gestaltung. Thomas Mann hat die Auseinandersetzung mit Wagners Kunst bis ins Schopferische getrieben und das geliebte Thema als unendliche Melodie in sich aufgenommem. Thomas Manns kenntnisreiche Musikliebe zeight sich in großer Musikbeschreibung. Er beschreibt die Musik von der Wiedergabe der Eindrucke uber die Nachzeichnung musikalischer Details bis zur Deutung der Gesamtstruktur und Produktion. Die fruheren Novellen lassen sehr deutlich werden, wie stark die Musik als stilbildende Macht auf das epische Schaffen Thomas Manns eingewirkt hat. Thomas Mann hat einmal selbst bekannt, daß er alles, was er vom Haushalt der Mittel, von der Wirkung uberhaupt, vom Stil als Einheit des Personlichen und des Sachlichen, von der Symbolbildung und der organischen Geschlossenheit des Werkes, von Anfangen und Enden wußte, Richard Wagner verdanke. Diese Anleihe des Epischen beim Musikalischen ware aber nicht moglich, wenn nicht Wagner mit dem Leitmotiv em eigentlich außermusikalisches, rationales Stilmittel in die Musik eingefuhrt, ihr einen epischen Zug gegeben hatte. Das Leitmotiv ist verstandea worden als Mittel zur Fixierung oberflachlcher Merkmale, Fixierung von Nebengestalten oder auch sogar als Mittel zur naturalistischen Darstellung von Alltagsgesprachen. Das Leitmotiv ist immer zuerst Erinnerungsmotiv. Seine Aufgabe ist, sofort bestimmte Assoziationen hervorzurufen. Es kann eine bestimmte Person oder einen Personenkreis, eine entscheidende Situation, einen die Handlung fortfuhrenden Gedanken oder einen Gefuhlskomplex symbolisieren. Es wird regelmaBig wortlich oder nur leicht variiert wiederholt. Was das epische Leitmotiv vom musikalischen wesentlich unterscheidet, ist die Notwendigkeit der Wiederholung. Das musikalische Leitmotiv braucht sie nicht, um zum Leitmotiv zu werden, wenn es kein Erinnerungsmotiv ist, das nur der Charakterisierung von Personen oder Dingen dient, aber das epische Leitmotiv wird erst dadurch zum Leitmotiv, daß em einzelnes immer wieder genau oder nur leicht variiert wiederholt wird. Und noch etwas anderes unterscheidet das musikalische Leitmotiv vom epischen: namlich der Bezug, den das jeweilige Motiv hat. Das musikalische Leitmotiv bezieht sich auf einen Bedeutungsgehalt, der zwar mit Hilfe von Begriffen Vorstellungen umschrieben werden kann, der sich aber im Verlauf der musikalischen Vorfuhrung direkt erschließen soil. Das epische Leitmotiv aber hat Bezug auf das, was schon einmal genannt wurde, auf relativ eindeutig charakterisierte Personen, Dinge und Situationen. Das Thomas Mannsche Leitmotiv nimmt im Gegensatz zu dem des Wagner, nicht Bezug auf Phanomene, fur die das Leitmotiv nur eine Chiffre darstelit, sondem auf einen bedutungsvollen Zusammenhang, der mit dem Anfangskapitel des jeweiligen Romans dargesteilt wird. Die Leitmotive funktionieren als ``Ahnungsmotiv`` bzw. ``Erinnerungsmotiv`` in den Romanen. "Man kana den musikalischideelen Beziehungskomplex, den er bildet, erst richtg durchschauen und genieflen, wena man Thematik schon kennt und imstande ist, das symbolisch anspielende Formelwort nicht nur ruckwarts, sondem auch vorwArts zu deuten" In den fruheren Novellen ist es im ubrigen leicht, die Leitmotive herauszufinden und ihre Funktion zu verfolgen. Tm Doktor Faustus aber werden die Motive nicht mehr leitmotivisch mit bestimmten Personnen oder Dingen verbunden, sondem sie treten seibstandig im Roman auf. Zwar kehren auch im Faustus bestimmte Motive immer wieder, aber jeweils in immer neuen Abwandlungen und Verbindungen mit anderen Personen. Die Motive sind von Beginn an zu linden und treten in versehiedener, bald offener, bald versteckter Form auf. Wenn man die leitmotivisehe Technik bei Thomas Mann betrachtet, lassen sich drei Entwicklungsstufen erkenne: 1. im Friedemann und in den Buddenbrooks: homophon, naturalistisch, physiognomisch; 2. im Tonio und Tristan: innerlichen Gefuhls- und Gedankenkomplex ausdruckend; 3. im Tod in Venedig und Faustus: polyphon, metamorphisch. Thomas Manns Komposotionsart des Anfangskapitels ist mit der Aufbautechnik von Wagners Vorspiel zu vergleichen. Die Anfangskapitel Thomas Manns geben in ailgemeiner Form Hinweise zum Verstandnis des folgenden Geschehens als Genzem. Tm Anfangskapitel wird nur vag angedeutet, nichts im einzelnen ausgefuhrt. Tm zweiten Teil wird versucht, die Wagner-Spuren in den Werken zu interpretieren. Sie tauchen in den Werken je nachdem in verschiedenen Gestalten auf. Sie sind Musikstucke oder Ausdrucke im bestiminten Zusammenhang mit Wagner und seiner Kunst. Sie wollen scheinbar kein Ende nehmen. Behandelt worden sind folgende Novellen und Romanen: Geracht, Der kleine Herr Friedemann, Buddenbrooks, Tristan, Tonio Kroger, Walsungenblut, Der Todain Venedig und Doktor Faustus. Beispiele sind beliebig ausgewahlt. Tm dritten Teil werden die Typen bzw. Funktionen der Th. Mannschen Leitmotive erklart. Bei Th. Mann lassen sich drei verschiedene Typen Leitmotive erkennen: homophon-naturalistisch-physiognomische Leitmotive wie im Friedemann und in den Buddenbrooks, Leitmotiv als Gefuhls und Gedankensganze wie im Tonio und Tod in Venedig und hochstentwikkelte polyphon-metamorphische Leitmotive wie im Sinne vom im Faustus. Tm vierten Teil wird versucht, die Aufbautechnik von Wagners Vorspiel und Th. Manns Anfangskapitel zu vergleichen. Angewendet worden sind Konigliche Hochzeit und Faustus als Beispiel. Abschließend muß noch erwahnt werden, daß die Verwandtschaft der Kompositionsart und des Lebenswerkes von Th. Mann und R. Wagner sich parallel entwickelt hat. Das bedeutet nicht einmal einen schopferischen Mangel, zumal ja der Rang eines Kunstlers sich dadurch unterscheidet, wie er sagt, nicht was er sagt.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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