In seiner Werke und zugleich Dramaturgie zeigt Gerhard Hauptmann die tief eingewurzelte Abneigung gegen die Darstellung von Begebenheiten, die sich in einer durchgefuhrten und in sich geschlossenen Handlung fassen lassen. Es hat mit seiner kunstlerischen Einstellung etwas zu tun Im Umgang mit den verschiedenen Freunden und niedrigen Leuten in Erkner, wo er vier Jahre gewohnt hatte, die er als vier Ecksteine seiner Werke ansah, baute er sich ein kritische BewuΒtesein gegen die sozialen Zustande auf. Zugleich ubte der Naturalismus einen ziemlich groΒen EinfluΒ auf ihn aus. Fur den fruhen G. Hauptmann war darum har es eine Selbstverstandlichkeit, daΒ die sozials Thematik in Mittelpunkt einer aktuellen, die Gegenwart treffenden Buhnedichtung zu stehen habe. "Der Biberpelz", der mit anderen Werken zu den fruhen Dramen gehort und dessen Hintergrund ein politische Geschehen, Septennatskampf war, neigt auch zur solchen Tendenz. Wahrend in die Hauptmann hineinwuchs, wurde die bewegende, unbewaltigte Problematik der Grunderjahre, herausgestellt. Sie war auf die moderne Wissenschaft, Technik und Industrialisierung zurutckzufuhren. Deswegen wurde die Gesellschaft aufgelost und die Stellung der Menschen in seiner Welt revolutionierend verandert, so daΒ es fur Hauptmann fast unmoglich war, diese Problematik in den uberkommenen Formen und in einem nach den Grundsatzen der Gattungspoetik komponierten, in sich vollendeten Kunstwerk zu gestalten. Darin liegt die Charakteristik dieses Stucks "Der Biberpelz", daΒ die Auflosung der Handlung, die epische Elemente, der uberma Big benutzte Dialekt sich in ihm darstellen. Was die Handlung betrifft, sah G. Hauptmann sie als einen Schadling an. Dazu sagte er, daΒ das ideele Drama (=das wahre Drama) dasjenige ware, das keine Losung und keien SchluΒ hatte. Und als er versuchte, was er in der Welt erlebt hatte, auszudrucken, war er gezwungen, eine Standpunkt zu nehmen, wo er eine Rolle als eine Berichter, Beschreiber und einen kritischen, ironischen Beobachter spielen muΒte. Daraus erzeugen sich die epischen Elemente. In seinem "Der Biberpelz" sind viele Epischen vermischt. Bei Hauptmann handelt es sich auch um die bevorzugte Verwendung des Dialekts in seinen Dramen. Scheinbar nur naturalistischer Technik der minutiose Wiedergabe von Alltagssprache und Trivialdialog, wodurch er die Ahnlichkeit mit A. Holz hatte, bediente er sich aber daruber hinaus dazu, dem vorbewuΒten Habitus der Menschen, ihrer Gebundenheit und von auΒen wie innen determinierten Abhangigkeit Ausdruck zu geben. Merkenswurdig ist, daΒ man wegen der schon erwahnten Charakter in den fruhen Dramen Hauptmanns das Vorzeichen Bert. Brecht sehen konnte.