Nach der Meinung A. RiehIs 1st die Frage der Vernunftkritik Kants cine Frage nach icr Erkenntnis. Jedoch erfordert sic ru ibrer Beantwortung keine volistundige Theorie ler mensehlichen Erkenntnis." Die Aulgabe 1st beschr0nkt auf die Rrkenntnis a priori; las viele "Ernpirische and Sinnliche" bleibt auBer Betracht. Die fur die gauze Unter-suchung maβgebliche Formulierung lautet: Wie sind synthetische Urteile opriori moglich? Und zwar ziMt die Moglichkeitsfrage nicht auf die zu ermoglichendo Wirklichkeit, sondern auf die zu hegrundende objektiye Gultigkeit soleher Urteile. Alois Richl betont mehrfach, das Problem Rants sei em Jediglich erkenntnistheoretis-ches Problem. Auf die Erkenntnis gehe die kritische Frage, nicht auf die Existens. Dennoch ist der Denker an der Seinsweise des Dinges an sich lebhaft interessiert. Das cOnnte schon darum verstundlich scheinen, well sich im kritischen System die Frage nach icr Erkenntnis nicht von der nach der Gegenstandlichlceit trennen laBt, and well bel lieser der Ausblick auf dos Ding-an-sich Problem nahe liegt. Tatsliehlich reiIlt Riehi aber rkenntnis des Gegenstandes und Gegenstand der Erkenntnis in einer Weise auseloonder, die diese Erkiarung nicht zulaIlt. Vielmehr ist hicr an das Problem zudenken, in dessen rorterung Riehi ilberhaupt zur kritischen Fragestelluog geftihrt wird: An das der Ioglichkeit der positiven Wissenschaften. Der Puakt, an dem Riehis Interpretation vollig versagt, 1st demnach die Begrundung icr Erfahruogsgegenstlidlichkcit, ibre Begrundung namlich im streng kritishen Sinne.