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KCI 등재
크리스티안 볼프의 중국과 헤르더의 중국 -18세기 독일에서의 중국관 변화에 대한 소고-
Special Topic : Das Chinabild von Christian Wolff und das von Herder
안성찬 ( Sung Chan Ahn )
인문논총 68권 7-50(44pages)
UCI I410-ECN-0102-2013-000-002055297

Im 18. Jh. erfuhr das Chinabild in Deutschland einen grossen Wandel, namlich von der Sinophilie der Aufklarung zur Sinophobie des Sturm und Drangs, vom mustergultigen Denkmodell und philosophischen Idealstaat (bei Leibniz und Christian Wolff) zum Unbehagen in der Kultur oder sogar zur "balsamierten Mumie" (Herder), vor allem im Hinblick auf Konfuzianimus Chinas. Dieser Bildwandel entspricht ohne Zweifel dem dialektischen Ubergang der Kulturgeschichte von der Propagierung der Vernunft zur Entdeckung des Gefuhls und des geschichtsphilosophischen SelbstbewuBtseins. Dieses negative Chinabild herrschte uber den historieorientierten Denkern wie Hegel und Ranke bis zum Ende des 19. Jh., bis sich die Intellektuellen der Jahrhundertwende im BewuBtsein der Kulturkrise wieder auf die chinesische Denkweise und Weltanschauung, aber diesmal meistens im Hinblick auf Taoismus und Buddhismus, ihre Aufmeksamkeit gerichtet haben, um durch die Auseinandersetzung mit denselben die Identitat ihrer eigenen Kultur wiederzugewinnen oder in denselben einen moglichen Ausweg von der geistigen Krise zu finden. Dieses verwickelte Chinabild wird bisher in vielen Fallen als Mirage interpretiert. Diese Interpretation mag zutreffen, sollte aber nicht die endgultige Beurteilung sein. Denn man versucht das Fremde zu verstehen, indem man sich eine Mirage bildet und es so dem eigenen Weltbild unterwirft. Miragebildung ist geradezu eine Rezeptionskonstante in den Prozessen des internationalen Kulturaustausches. Insoweit ist die Mirage das Produkt der eigenen Kulturzwange und vertrauten Denkkonventionen, namlich der Tradition im Sinne Gadamers, auf die sich das Vorverstandnis des Menschen, der Verstehenshorizont, grundet. Die Aspekte des Fremdverstehens konnten also den Horizont des Vorverstandnisses in den jeweiligen Kulturperioden ans Licht bringen. Durch die kritische Annahrung an die Rezeptionsgeschichte von China konnte eine Seite der deutschen Kultur- und Literaturgeschichte in einem neuen Blickwinkel beleuchtet werden. Die deutsche Kultur im 18. Jh. hat sich durch die Aneignung und Auseinandersetzung mit raumlich und zeitlich verschiedenen Kulturen entwickelt. Hierin hat China eine besondere Rolle gespielt - als ein Spieglbild, in welchem Europa sich selbst gespiegelt und dadurch seine eigene Figur festgestellt hat. Im Verlauf der Zeit hat auch das Chinabild, wie oben dargestellt, einen grossen Umbruch erfahren, und zwar deutlich entsprchend dem Wandel des Zeitgeistes und Zeitgeschmacks. So bezeugt die Rezeptionsgeschichte von China auf charakteristische Weise die jeweiligen Aspekte dieser Zeit. Die Geschichte der Aneignung einer fremden Kultur und auch die angeeignete Kultur selber gehort freilich nicht zur ursprunglichen, sondern zur aneignenden. Aber wie durch die Reaktion auf die Herausforderung des Fremden der Zustand oder der Wesenszug von Menschen wie auch ei ner Kultur noch deutlicher entdeckt werden kann, der ansonsten fur alltagliches BewuBtsein verborgen und deshalb schwer zu konturieren ist, so kann man durch die Betrachtung der Kulturbegegnung nicht nur die Zuge einer Kultur in einer gewissen Zeit, wie ihren herrschenden Geschmack, Denktendenz und Uberlieferung, die zusammen unseren Verstehenshorizont bilden, sondern auch somit das hermeneutische Phanomen zutage bringen.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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