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KCI 등재
하인리히 폰 클라이스트와 언어회의
Heinrich von Kleist und Sprachskepsis
조정래 ( Zeung Lai Cho )
세계문학비교연구 37권 175-200(26pages)
UCI I410-ECN-0102-2015-800-002096496

Im Heinrich von Kleists Text「Uber die allmahliche Verfertigung der Gedanken beim Reden」stehen die sprachtheoretischen Erwagungen im Mittelpunkt der Darstellung. Sprachskepsis od. Sprachkritik wird in diesem Text zwar nicht sehr ausdrucklich zum Thema erhoben, er lasst sich aber in Beziehung zu Kleists poetischer Verfahrensweise setzen und ermoglicht dadurch Ruckschlusse auf die sprachskeptische Auspragung seiner Werke. In seinem Text stellt Kleist zwei Hebammenkunste der Gedanken bzw. zwei Modelle der Gedankenfindung vor, die bezeichnenderweise das oft in Kleists Briefen zum Ausdruck gebrachte Dilemma der Unaussprechlichkeit und Entfremdung durch Sprache theoretisch beglaubigen, statt es vollig aufzuheben. Aber Kleists Sehnsucht nach der wahrheitserhaltenden Sprache und Kommunikation bildet abermals die Grundlage fur seine Reflexionen uber den Status der Sprache und deren Bezug zu einem vermeintlich Authentizitat verburgenden sprachunabhangigen Denken. In seinem Drama『Der zerbrochne Krug』greift Kleist das Problem der Sprache von einer ganz anderen Seite auf. Hier wird Sprache nicht mehr im Horizont ihres Reprasentations-und Vermittlungsdefizits betrachtet, sondern in ihrer Funktion als Vehikel der Verstellung, Manipulation und Luge. Es ist daher kein Zufall, dass ausgerechnet die als Musterbeispiel einer allmahlchen Verfertigung der Gedanken geltende Rede Adams im Drama 『Der zerbrochne Krug』das Erkenntnisinteresse, das dem ersten und traditionellen Sprachmodell innewohnt, auf den Kopf stellt, indem sie nicht auf Wahrheit, sondern auf deren Verschleierung ziehlt. Die dem Text「Uber die allmahlige Verfertigung der Gedanken beim Reden」supponierte heuristische Wahrheitsfindung schlagt im Drama 『Der zerbrochne Krug』um in ein ‘Sagen des Falschen’, in eine allmahliche Verfertigung der Lugen beim Reden, in der die Entzweiung von Wort und Sinn irreversibel festgeschrieben und nicht aufgehoben wird. Die aus den expositorisen Texte, z. B. 「Uber die allmahliche Verfertigung der Gedanken beim Reden」 und 『Uber das Marionettentheater』 gewonnenen Einsichten im Zusammenhang mit der Sprachskepsis sollen jedenfalls fur die weiteren Analysen des Kleist-Werks fruchtbar gemacht werden.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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