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KCI 등재
헤르더의 인류학적 인식론 연구
Zur Johann Gottfried Herders Erkenntnistheorie
김완균 ( Wan Kyun Kim )
세계문학비교연구 44권 211-230(20pages)
UCI I410-ECN-0102-2015-800-002087662

Hatte Descartes die Sinnlichkeit aus der Philosophie ausgegrenzt, hatte Leibniz mit der Sinnlichkeit den Grenzbereich der Philosophie markiert und ihre Erkenntnisqualitaten zugesprochen, die aber nicht ausbaufahig seien, und hatte Baumgarten der Sinnlichkeit mit seiner asthetik einen festen Platz in der Philosophie gesichert, so geht Herder einen Schritt weiter. Herder ruckt die Sinnlichkeit von der Peripherie philosophischer Aufmerksamkeit in deren Zentrum. Grundlage der Herderschen Argumentation ist der Gedanke, daβ eingeschrankte Wesen die Inhalte ihres Vorstellens nicht durch oder aus sich selbst haben, sondern vermittelt durch den Korper. Die Kraft der Seele ist daher gebunden an die Krafte des Korpers, ihre Wirksamkeit ist essentiell ein Wirken auf die Korperkrafte und ein Bearbeiten dessen, was ihr der Korper zustromt. Mit dieser Aussage uber den Leib-Seele-Zusammenhang verbindet Herder den erkenntnistheoretischen Gedanken, daβ die endliche Seele die Dinge nicht in ihrem Grunde erkennt, d.h. daβ sie ihr Wesen nicht gemaβ ihrem Inneren erkennt, sondern ihre eigene Kraft ebenso wie die Krafte des Universums nur von ihren Wirkungen her bestimmen kann. Mit einem Leib verbunden zu sein und die Dinge nicht von innen her zu erkennen, sind also nur zwei Seiten derselben Sache, namlich Explikationen eines nicht produktiven Erkenntnisvermogens. Aus diesen Pramissen ergibt sich fur Herder, daβ sich endliche Seelen aus den Wirkungen, die sie an anderem hervorbringen, selbst erkennen. Die eingeschrankte menschliche Seele hat Empfindungen notig, die ihr das Weltall vorspiegeln. Die Empfindungen liefern der Seele rohe Materialien, die im Erkennen bearbeitet werden. Die menschliche Seele ist nicht nur uberhaupt auf das Gegebensein von Vorstellung angewiesen, sie ist uberdies abhangig davon, welche besonderen Empfindungen ihr durch die korperliche Konstitution und die Versetztheit in eine bestimmte raumliche und zeitliche Situation zuteil werden. Nach Herder kann es keine Vorstellung geben, die sich bloβ auf das Subjekt und gar nicht auf den Gegenstand bezieht, weil sich das Subjekt als eingeschranktes Wesen uberhaupt oder grundsatzlich nur im Spiegel von etwas, das es nicht ist, vorstellen kann. Das Originelle an Herders Ansatz besteht darin, Subjektvorstellung und Objektvorstellung als durcheinander vermittelt zu denken. Nach Herder lebt der Mensch immer in einer Welt, die er sich selbst gebildet hat und er erkennt sich selbst erst im Horizont dieser Welt. Damit entsteht innerhalb der Erkenntnislehre eine neue Ebene der Betrachtung: eine durch die Subjektivitat vermittelte Objektivitat und eine durch Objektivitat vermittelte Subjektivitat ist erst mit der an sich seienden gottlichen Welt ins Verhaltnis zu setzen.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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