Der Feminismus ist eine Lehre, die sich seit den 1970er Jahren in den USA und Europa entwickelt hat. Er zielt darauf, den Widerspruch und die Probleme der modernen Gesellschaft des Abendlandes aus der weiblichen Perspektive und Sicht zu analysieren, thematisieren und uberwinden. Seit den 70er Jahren haben sich die Wissenschaftler auf den Feminismus gestutzt, um Frauen, die in der patriarchalischen Gesellschaft ausgeschlossen waren, als Forschungsgegestand zu etablieren und ihre Beitrage sowie Errungenschaften in die Geschichte zu integrieren. Diese feministische Literaturwissenschaft wurde in der Gegenwart durch den Begriff ‘Gender’ in Genderforschung oder Genderstudien umbenannt, wodurch sie nun mit neuen wissenschaftlichen Herausforderungen sowie Ausrichtungen bzw. Anderungen konfrontiert ist. Diese Arbeit soll untersuchen, welche Auswirkungen der heutzutage große Aufmerksamkeit auf sich ziehende Begriff ‘Gender’ auf die Literaturforschung hat und in wie weit sich dadurch der wissenschaftlichen Charakter der feministischen Literatur verandert hat. Zu diesem Zweck wird zuerst die Charakterisierung der feministischen Literatur, die in den 70er und 80er Jahren in den USA und Frankreich hervorgetreten ist, unter Betracht genommen. Anschließend wird betrachtet, wie sie in Deutschland eingefuhrt worden ist, in dem vor allem Rucksicht daraufgenommen wird, welche Probleme in den Mittelpunkt gestellt worden sind und in welcher Weise sie in den Diskurs aufgenommen wurde. Im ersten Kapitel wird der Charakter des amerikanischen Feminismus im Sinne von Geschlechterkampf dargestellt. Im zweiten Kapitel wird der franzosische Feminismus in Verbindung zur poststrukturalistischen Theorie betrachtet. Anschließend wird im letzten Kapitel analysiert, welchen Unterschiede der deutsche Feminismus zum Feminismus in den USA und Frankreich aufweist und wie das Phanomen des Ubergangs vom Feminismus zu Genderstudien zu verstehen ist.