Ziel der vorliegenden Studie ist, die Moglichkeiten des Konzepts ``Suizidpravention`` und ‘die Todeserziehung’ im Goethes Text zu aufschliessen. Heutzutage wird die Suizidproblematik zum sehr heiklen Thema unserer Gesellschaft. Dementsprechend wird erlautert, welchen Beitrag das Konzept einer so genannten ‘Logotherapie’ und ‘Trauerarbeit’ als didaktisches dazu leisten kann, wie man in unserer Gesellschaft mit den Phanomenen Tod(bzw. Suizid) und Trauer umgehen soll. Der Tod bricht in ihre Familie ein und raubt den Angehorigen einen geliebten Menschen. Es ist der Augenblick, der das Leben fur viele in ein Davor und ein Danach teilt. In dem plotzlich nichts mehr so ist, wie es war. Der Alltag gerat dabei manchmal aus den Fugen, der Glaube an eine Zukunft schwindet. Viele der Hinterbliebenen sind erst mal uberwaltigt von Angst, Wut, Verzweiflung und dennoch bleiben die meisten allein mit ihrem Leid. Viktor Frankl, der die Logotherapie und Existenzanalyse begrundet hat, betrachtet in besonderer Weise die geistige Dimension des Menschen in den Blick nimmt und sein existenzielles Streben nach ``Sinn im Leben`` als dessen primare Motivationskraft. Viktor Frankl zufolge soll der Trauerprozess kein passiver Vorgang sein, bei dem etwas mit einem geschieht; vielmehr muss der Trauernde aktiv werden und eine Reihe von Aufgaben losen. Diese "Arbeit“ gewahrleistet erst einen "normalen“ Trauerprozess. ‘Todeserziehung’ ist also ein Versuch, auf einer institutionellen Ebene, Moglichkeiten der Auseinandersetzung mit Suizid und Trauerprozess zu schaffen. Dabei sollten wir lernen, die Todeserscheinung als Bestandteil eigener und fremder Lebenswirklichkeit zu akzeptieren und den Umgang mit den eigenen Gefuhlen, Einstellungen und Handlungen diesbezuglich zu uben. In diesem Sinne soll die vorliegende Arbeit Goethes Texte nicht mehr auf die Allgemeine-Blickrichtung, die an die blosse Todanalyse gebunden sind, sondern auf die besondere Erziehung in bezug auf ``Suizidpravention`` und ‘die Todeserziehung’ neu erschliessen.