Mit der These, dass der Raum in der romantischen Dichtung auf Allegorien basiert, wird hier am Beispiel der romantischen Dichtung Heinrich von Ofterdingen versucht aufzuzeigen, wie die drei Bereiche, Unterwelt, Holle und Bergwerg, auf das innere Bewusstsein und zugleich auf die Literatur hinweisen. Die sinnliche Gemeinsamkeit dieser drei Bereichen liegt darin, dass sie den unbekannten Bereich darstellen. Das Bergwerg, das vor der Moderne fast unbekannt war, wurde in Europa mit der Fortsetzung der industriellen Revolution erforscht. Die sexuelle Begierde der Jugendlichen wurde in der traditionellen Kunst oder in der damaligen Anthropologie fast verheimlicht oder unterdruckt. So war es auch mit dem inneren Bewusstsein, das erst ein Jahrhundert spater von Freud begrifflich definiert wurde. Die moderne Literatur, die sich auf dem Prinzip der Autonomie grunden, war auch den Europaern ganz fremd, weil die traditionelle Dichtung auf dem Prinzip der Nachahmung basierte. Das Bergwerg, die sexulle Begierde und die moderne Literatur waren alle zur damaligen Zeit unbekannte Welten. Die Unbekanntheit ist das Verbindungsmitglied zwischen dem zeichnenden Raum und den gezeichneten Bereichen.