In dieser Arbeit wird versucht, das Phanomen des Wartens in Kafkas Vor dem Gesetz und Becketts En attendant Godot zu betrachten und daraus zu schließen, dass die Absurditat des Wartens auf der Skepsis uber die Moderne beruht. Dafur soll zunacht gezeigt werden, dass die Hauptfiguren in den beiden Werken ihrem Wesen nach im Kontrast zu den Menschen stehen, die in Webers Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus als Trager der Entwicklung der Moderne sowie des Kapitalismus dargestellt sind. Desweiteren wird dann auf die Zeitproblematik eingegangen. Das Warten konnte sich auf die ununterbrochen fortschreitende und messbare Zeit beziehen, die mit der Zeitvorstellung in der Moderne eng verbunden ist. Dahinter befindet sich jedoch noch eine andere Zeitebene, die stillsteht und den Ablauf des Wartens verhindert. Durch diesen Zusammenprall der beiden Zeitarten kann sich die Zeit der Moderne nicht durchsetzen, was das Warten letztlich ad absurdum fuhrt.