In der vorliegenden Arbeit wird versucht, das Zahlensystem verschiedener europäischen Sprachen zu analysieren. Es handelt sich dabei besonders um das Englische, das Deutsche und das Französische.
Die Zahlensystemen dieser westeuropäischen Sprachen basieren hauptsächlich auf das Dezimalsystem, das aus dem Indogermanischen gekommen ist. Aber das Duodezimalsystem und das Vegismalsystem spielen auch in diesen Sprachen eine Rolle. Die Zahlen 11 und 12 im Englischen und Deutschen überraschen uns, wenn wir sie mit den anderen Zehnerzahlen, nämlich 13 - 19 vergleichen. Beides kommt in anderen germanischen Sprachen gleichenfalls vor. Die erstgenannten Zahlen sind eine Spur von Duodezimalsytem bzw. 60er Zählweise, die durch die Semitiden in die germanischen Sprachen vermittelt worden sind. Das Großhundert für die Zahl 120 im Altnordischen ist auch eine Spur der 60er Zählweise.
Die Zehnerzahlen im Französischen überraschen uns beim Erlernen auf, weil hier verschiedene Zahlensystemen vermischt vorkommen, insbesondere soixante (60) für die 60er Zählweise und quatre-vingt (80), quatre-vingt-dix (90) für die 20er Zählweise. Aber onze (11) und douze (12), die in germanischen Sprachen auf dem Duodezimalsystem basierend vorkommen, liegen im Bereich der 10er Zählweise.
Das Vegismalsystem ist aus dem Vaskonischen gekommen. Die Vaskonen sind die Vorfahren der heutigen Basken, deren Sprache noch auf dem Vegismalzahlsytem beruht. Die Vaskonen waren die Ureinwohner Europas, die später von Indogermanen verdrängt worden sind.